Die Predigt von Erzpriester Boris Ustimenko vom 08.11.20

Heute ehrt die Kirche den Tag der Erinnerung an Demetrius von Thessaloniki. Seine heiligen Reliquien ruhen in der Basilika des heiligen Demetrius in Thessaloniki. Hunderte orthodoxer Pilger strömen an diesen Ort, beten und erhalten verschiedene Heilungen. Demetrius, der das Erbe seines Vaters erhalten hatte, wurde Gouverneur und führte ein frommes christliches Leben, predigte Christus in seiner Stadt und entwickelte so einen außerordentlichen Neid aller Verfolger Christi. Infolgedessen litt er unter großen Qualen.

Alle Menschen auf der Erde leiden auf die eine oder andere Weise. Es gibt verschiedene Arten von Leid. Grundsätzlich leiden Menschen unter Missverständnissen ihrer sogenannten Freunde und Mitmenschen. Erinnern Sie sich, wie Christus uns dazu berufen hat, ihn mehr zu lieben als unsere Mitmenschen? Und derjenige, der dieses Gebot nicht erfüllt, endet mit einer Situation, in der er Christus durch Wahrheit ersetzt. Und die Person beginnt in seiner Familie die leere tote Wahrheit zu predigen. Einerseits scheint dies wahr zu sein. Immerhin sagt ein anderes Gebot: „Gesegnet sind diejenigen, die hungern und nach Gerechtigkeit dürsten.“ Aber der Kernpunkt liegt darin, dass die Wahrheit Christus ist und kein Gesetz, das vom Menschen geschrieben wurde, unabhängig davon, ob es gerecht oder ungerecht ist, wie z.B. Terrorismus.

Wenn man jedoch genauer hinschaut, dann stellt man fest, dass jeder Mensch in der Familie und im Umfeld seiner Mitmenschen ein Terrorist ist. Denn wie viele Familienstreitigkeiten passieren jeden Tag, wie viele Familienkonflikte ereignen sich mit einem tödlichen Ausgang. Dies ist das Ergebnis davon, dass die Menschen nach der Wahrheit auf Erden suchen. Der Grund liegt darin, dass der Mensch von seiner Kindheit an ein Egoist ist. Aber je mehr er eigenes hat, desto weiter ist er von Christus, unserem Gott. So kann man manchmal vor Gericht nach dem Gesetz mehr Verständnis finden als zwischen einem Ehemann und einer Ehefrau, zwischen Brüdern, dem Vater, dem Sohn, der Mutter und Tochter. Doch weshalb? Weil die Menschen Christus nicht folgen. Gleiches gilt für gläubige Menschen.

Beispielsweise steht Mexiko, ein Land mit einer sehr großen Anzahl von Gläubigen, an erster Stelle, was die Anzahl am Morden im Alltag angeht. Es werden dort 20.000 Menschen pro Jahr getötet, wie in einem Krieg. Und warum? Weil es ausschließlich äußere Attribute, Kirchen und jedem Haus und Büro Kreuze gibt. Doch Christus ist dort nicht anwesend und war es auch nie. Und die Leute denken, dass Er dort ist.Genauso wie der reiche Mann in der heutigen Predigt. Er sah doch, dass Lazarus krank und hungrig war. Er hätte von seinem eigenen Geld ein Krankenhaus bauen können, hätte dort alle Kranken und Leidenden gesammelt und wäre nicht als großer Sünder, sondern als gerechter Mann im Evangelium bezeichnet. Aber die Leute wollen es so nicht, sie wollen es auf ihre eigene Weise. Es gibt auf dieser Erde so viele Streitereien, weil die Menschen Christus nicht nach dem Vorbild von Demetrius und anderen großen Märtyrern folgen.Wir müssen Christus und den Heiligen nachahmen, denn sie werden uns nicht im Stich lassen. Von ihnen erhalten wir Hilfe, Schutz und alles, was wir brauchen. Die Hauptsache ist, nicht nach der menschlichen Wahrheit zu leben, sondern nach der Wahrheit Gottes. Und was ist die Wahrheit Gottes? Es ist nicht was, sondern Wer. Es ist Christus selbst der sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Amen.

Übersetzt von Rostislav Ustimenko.

Related Posts