Kirche

Patriarch von Moskau und der ganzen Rus Kyrill I

Kyrill I. (bürgerlich Wladimir Michailowitsch Gundjajew) ist seit dem 1. Februar 2009 Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche.

Kyrill I, geboren am 20. November 1946, wuchs in einer Leningrader Priesterfamilie auf. Sein 1907 geborener Vater Michail stammte aus einer mordwinischen Priesterfamilie aus der Region um Nischni Nowgorod, musste nach seinem Theologiestudium ab 1934 drei Jahre im Kolyma-Gulag verbringen und wurde 1947 zum Priester und Diakon ordiniert. Seine 1909 geborene Mutter Raissa, geb. Kutschina, war Deutschlehrerin.

Gundjajews 1940 geborener, älterer Bruder Nikolai trat 1965 in das Priesterseminar Leningrad ein und studierte später an der Geistlichen Akademie Leningrad weiter.

Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1969 und dem Studienabschluss 1970 wurde er zunächst Sekretär des Metropoliten Nikodim von Leningrad, der bereits in den 1960er-Jahren die ökumenische Öffnung der russisch-orthodoxen Kirche gefördert hatte.

1971 wurde Kyrill zum Archimandriten erhoben und zum offiziellen Vertreter des Moskauer Patriarchats beim Weltkirchenrat bestellt. Er war seither aktiv beteiligt an den ökumenischen Aktivitäten der russisch-orthodoxen Kirche und ihr Hauptgestalter. Dazu gehört auch seine Mitarbeit in der Christlichen Friedenskonferenz (CFK), in deren „Ausschuss zur Fortsetzung der Arbeit“ (AFA) er bei der IV. Allchristlichen Friedensversammlung 1971 in Prag gewählt wurde.

Von Ende 1974 bis Ende 1984 war Kyrill Rektor des Priesterseminars von Leningrad und der Theologischen Akademie.

Im März 1976 wurde er zum Bischof von Wyborg in der Diözese Leningrad gewählt und elf Tage später geweiht. Vor dem Krieg der Sowjetunion in Afghanistan (1979–1989) war er einer der wenigen in prominenter Position, die sich 1979 öffentlich gegen die Invasion aussprachen.

Am 26. Dezember 1984 ernannte man ihn zum Bischof der Diözese Smolensk und zum Administrator der Diözese Kaliningrad.

1988 wurde er Erzbischof, 1991 Metropolit.

Am 6. Dezember 2008 wurde Metropolit Kyrill in der Sommerresidenz der Patriarchen in Peredelkino bei Moskau von den sieben ständigen Mitgliedern des Heiligen Synod in geheimer Abstimmung zum Statthalter des Patriarchenamtes der Russisch-Orthodoxen Kirche gewählt.

 Am 27. Januar 2009 wählte ihn der Pomestny Sobor, das höchste Konzil der russisch-orthodoxen Kirche, an dem Vertreter aller Eparchien teilnahmen, bereits im ersten Wahlgang mit 508 von 702 abgegebenen Stimmen zum 16. Patriarchen in der Geschichte der russischen Orthodoxi.

Bischof von Podolsk Tichon, Administrator der Diözese von Berlin und Deutschland 

1991 erfolgreicher Abschluss des Moskauer Priesterseminars.

1995 erfolgreicher Abschluss der Moskauer Geistliche Akademie, Verteidigung der Inauguraldissertation zum Thema Der ehrwürdige Theodor Studites – Lehrer des Mönchsstandes.

Nach dem Studium unterrichtete er im Moskauer Priesterseminar Liturgik, Homiletik und Altgriechisch.

Am 25. März 1993 erhielt er die Mönchsweihe und nahm den Namen Tichon an, zu Ehren des heiligen Tichon, des Patriarchen von ganz Russland.

Am 7. April 1993 wurde Tichon von Bischof Filaret von Dmitrow zum Diakon geweiht.

Im August 1995 wurde er Prior der Akademischen Mariä-Schutz-Kirche und am 6. Januar 1996 von Bischof Jewgeni von Wereja zum Priester geweiht.

Zu Ostern 1999 erfolgte die Ernennung zum Igumen.

Am 24. Dezember 2004 wurde er zum Mitglied der Russischen Geistlichen Mission in Jerusalem.

Seit 2008 war er Mitglied des Rats der Kaiserlichen Orthodoxen Gesellschaft von Palästina.

Vom 31. März 2009 wurde er zum Vorsitzenden der finanziellen und wirtschaftlichen Verwaltung des Patriarchats von Moskau berufen.

Am 25. April 2009 ernannte ihn der Heilige Synod zum Bischof von Podolsk sowie zum Vikar des Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus, und am Folgetag wurde er in der Christus-Erlöser-Kathedrale in Moskau von Patriarch Kyrill I. und dem Metropoliten von ganz Amerika und Kanada Jona (Paffhausen) zum Bischof geweiht.

Vom 31. Dezember 2011 wurde er zum Leiter des Nordöstlichen Vikariats innerhalb der Grenzen des Nordöstlichen Verwaltungsbezirks der Stadt Moskau berufen und durch sein Amt in den Diözesanrat der Stadt Moskau aufgenommen.

Vom 25. Juli 2014 wurde er zum Administrator der Diözese von Wien und Österreich sowie der Diözese von Budapest und Ungarn berufen unter Beibehaltung des Titels des Bischofs von Podolsk.

Vom 28. Dezember 2017 wurde er zum Administrator der Diözese von Berlin und Deutschland ernannt unter zeitweiliger Beibehaltung des Titels Bischof von Podolsk. Als Administrator der russisch-orthodoxen Diözese für Wien und Österreich wurde er gleichzeitig abberufen.

Am 9. Januar 2018 wurde er von der Verwaltung des Nordöstlichen Vikariats der Stadt Moskau und der Position des Abtes der Kirche des Heiligen Nikolaus der Wundertäter in Chamowniki befreit.