Passionswoche. Großer Donnerstag.

Frohen heiligen Abend, liebe Brüder und Schwestern!

Heute haben wir das Johannesevangelium gelesen, das über Menschen berichtet, die an Christus glaubten, aber Angst hatten, als Gläubige vor den Menschen zu erscheinen. Sie hatten Angst, dass man über sie richten würde. Unter den Gläubigen haben wir auch viele Menschen, die ihre Kinder taufen, wobei Gott in ihrem Leben völlig abwesend ist. Sie haben die Vorstellung, dass sich Gott nur in der Kirche befindet. Es ist sehr beängstigend, dass Gott ausschließlich mit der Kirche assoziiert wird. Das ist eigentlich Atheismus. Das heißt, die Kirche wird von solchen Menschen als ein Club angesehen, wobei Gott ein Club-Gott ist. Wenn man es also dringend nötig hat, dann besucht man die Kirche wie ein Geschäft. Zu Hause betet man nicht und erzieht seine Kinder nicht als Christen. Doch wenn man in die Kirche geht, sich bekreuzt und eine Kerze aufstellt, dann ist man ja ein gar nicht mal so schlechter Mensch, denken sich viele. Aber diese Gebete nützen niemandem, sie sind sinnlos. Es ist in diesem Fall besser, wenn man nur einmal im Jahr die Kirche besucht, dafür aber im Alltag Morgengebete liest und die Prosphora vor dem Essen zusammen mit Weihwasser einnimmt. Das ist sehr wertvoll vor Gott. Für all diese Sachen braucht man keine Stunden zu opfern, das sind alles Sekunden, Minuten. Doch viele haben keine Zeit dafür, sie müssen ja zur Arbeit gehen und können nicht ein paar Minuten früher aufstehen.

Die Menschen haben Angst, den Herrn vor ihren Verwandten zu bekennen. Gut, die Juden, die an Christus glaubten, hatten Angst, dass sie aus der Synagoge exkommuniziert werden würden, damals war so eine Zeit. Doch wovor haben die Menschen heute Angst? Sie haben Angst, übermäßig religiös vor ihren Verwandten zu erscheinen, indem Sie vor dem Essen beten. Natürlich ist das sehr traurig und wir dürfen nicht über diese Leute richten, da sie nicht wissen, was sie tun.

Man muss immer im Auge behalten, dass es sehr wichtig ist, dass die Kinder sehen, dass ihre Mutter am Morgen aufgestanden ist und zumindest ein wenig gebetet hat. Es ist nicht nötig, sich an jeder Ecke und vor Menschen fanatisch zu bekreuzen. Das ist keine Narrenschaft in Christo, sondern Irrsein. Man sollte sich keiner Maßlosigkeit aussetzen. Aber es ist sehr wichtig, Gott in der Familie zu bekennen. Dies muss gelernt und gelehrt werden, damit Gott auch im Alltag in unserem Zuhause lebt. Damit wir uns immer an Ihn erinnern, sowohl zu Hause als auch unterwegs, damit wir beten und unseren Weg mit Gott fortsetzen, wie es auch die Jünger getan haben. Amen.

Related Posts