Liebe Brüder und Schwestern,
heute feiert die Kirche den heiligen Spiridon von Trimythontos. Er übte sich in der Askese im 4. Jahrhundert, als eine Kirchenzerstörende Lehre unter den Menschen entstand. Der heilige Spyridon war ein gewöhnlicher Mensch, er hatte eine Familie. Er überlebte den Tod seiner Frau und seiner Tochter. Aber es gab keine Toten für ihn. Er konnte mit den Toten eine Verbindung herstellen, so als ob sie lebendig waren. Dies ist eine besondere Gabe. Außerdem hatte der heilige Spyridon eine besondere Gabe der Theologie und tat viel Gutes für die Kirche. Er konnte Dinge tun, die für uns undenkbar sind, wie zum Beispiel eine Schlange in Gold verwandeln usw. Deshalb wird er seit vielen Jahrhunderten als großer Heiliger Gottes verehrt.
Aber die Frage ist nicht, welche Art von Wundern er wirkte, sondern Wer in ihm erschien. Christus selbst. Das heißt, dass wir in den Gesichtern der Heiligen das Erscheinen des Herrn selbst verehren. Der Herr spricht durch sie, ohne ihnen den Willen zu nehmen. Deshalb ehren wir die Heiligen, weil sie mit ihrem Leben durch viele Schwierigkeiten des Heiligen Geistes würdig und Träger Christi geworden sind. Alle Wunder und guten Taten, die die Heiligen vollbrachten, waren nur durch die Kraft Gottes möglich. Sie leben, wir können uns jederzeit an sie wenden. Aber während eines Gebetsaufrufs an sie muss man bedenken, dass man zwar um alles bitten kann, aber nur das bekommt, was tatsächlich benötigt wird.
Und was braucht man? Von Kindheit an wird uns beigebracht, dass wir uns um unser eigenes Wohlergehen und das Wohlergehen unserer Kinder kümmern müssen. Darüber muss man sich nicht viel sorgen. Man muss sich vielmehr um das Wohlergehen von Fremden Menschen sorgen, und Sie werden sehen, dass alle Ihre Fragen sofort gelöst werden. Doch die Menschen sind daran nicht gewöhnt, sondern daran, dass sie alles nur für sich selbst haben und andere Menschen verurteilen. Ein Heiliger ist ein Mensch, der über niemanden richtet, und selbst wenn er Menschen lehrt und ermahnt, hat er weder Wut noch Beleidigung in seinem Herzen. Daher ist der Heilige Spyridon nicht durch die Wunder, die er vollbracht hat, wunderbar, sondern durch sein Herz, welches ein großes Wunder ist.
Deshalb müssen wir seine Lebensgeschichte lesen und darauf achten, was wir sagen, und nicht nur darauf, was wir tun. Wir sind nicht berechtigt jedermann dem Leben zu lehren und denken, dass nur wir wissen, wie es besser ist. Das Wort des Christen sollte grundsätzlich ja oder nein sein. Der Mensch, der es geschafft hat, viel im Leben zu tun, hat es nicht von sich aus getan, sondern weil Gott ihn hat vieles machen lassen. Einem anderen Menschen hat Gott keine Gaben für Langmut gegeben, außer dem Seelenfrieden und dem Verzicht auf das Richten anderer Menschen. Und diese Gabe ist viel mehr wert, als die Vielzahl der Taten anderer Menschen, die gleichzeitig über ihren Nächsten richten. Letztendlich wird der Herr von uns nur wissen wollen, wie wir unsere Mitmenschen behandelt haben und ob wir Christus gefolgt sind.
Übersetzt von Rostislav Ustimenko.