Der Herr sagt uns: „So sollt ihr denn vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“ (Mt. 5:48). Daher fordert uns die Christliche Lehre zur Vergöttlichung des einfachen Menschen auf. Der Heilige Nikolaus ist ein Beispiel für dieses Phänomen. Jede Nation kennt ihn, weil er vergöttlicht ist und göttliche Eigenschaften aufweist. Daher gibt ihm der Herr solche Kraft, um große Wunder zu vollbringen. Jeder von uns hat seine Hilfe miterlebt. Er verteidigte die Christliche Lehre, sowie auch die zu Unrecht Verurteilten. Das Volk verkündete ihn als einen Heiligen, also als eine besondere Person.
Unsere Lehre zeigt uns also, dass der Mensch die Gabe erlangen und empfangen kann, gottähnlich zu sein.
Doch dies kann nur mit Demut geschehen, denn Gott, dem wir ähneln können, ist nicht der Gott des Zorns, der die Sünder bestraft. Die Gottähnlichkeit ist ein spiritueller Zustand, bei dem die Gotteskraft auf den Menschen herabgeht und aus ihm ein gottähnliches Wesen schafft.
Wenn wir uns an die Heiligen erinnern, ehren wir nicht nur ihre Tugendtaten, sondern erinnern uns vor allem an ihre große Demut. Wie zum Beispiel Maria von Ägypten, die ihre Tugendtaten für nichts schätzte. Dies sind die Regel des Glaubens und das Bild der Sanftmut.
Für dieses Bild der Sanftmut ehren wir zuallererst den heiligen Nikolaus, egal auch wie die Orthodoxen für die Verehrung der Heiligen verurteilt werden.
Aber wir verehren nicht einfach nur Heilige, sondern den Weg des Menschen zu Gott, in dessen Prozess die Vergöttlichung des Menschen stattfindet. Der Herr hat uns dazu berufen, das ist unsere Lehre. Und die Heiligen sind Zeugen davon, besonders der heilige Nikolaus.
Übersetzt von Rostistav Ustimenko